Um es gleich vorweg zu nehmen: Trotz seines hohen Gewichtes und seiner Größe, haben wir den Black Panther schnell in unser Herz geschlossen.
Das war nicht selbstverständlich. Denn als ich Ende Februar den Cedro S zum ersten Mal zur Tourprobe brachte, gab vorwiegend Zweifel: „Sieht ja super aus das Teil, aber ganz schön Groß für die Tour!“ war der erste Kommentar. Der Panther schien tatsächlich auf den ersten Blick nicht unbedingt Tourbus-tauglich zu sein.
Aber der Reihe nach: Ich habe mein Live Setup Anfang des Jahres um einen dritten Synth erweitert: Eine Novation Bass Station. Ich habe mich also auf die Suche gemacht, nach einem Stativ mit mehr Platz und einer gewisse Stabilität für ungebremsten Spielspaß. Und so haben ein paar Zentimeter mehr Synthesizer, ein Umfangreiches Upgrade in Sachen Keyboard Handling ausgelöst.
Die Entdeckung
Als ich das Blackpanthersystem zum ersten Mal im Netz entdeckte, war ich sofort interessiert. Ein Keyboardstativ, so neu gedacht, so gut zu Ende konzipiert, mit all seinen Erweiterungsmöglichkeiten und praktischen Ideen. Eigentlich verwunderlich, daß niemand schon früher auf diese Ideen kam.Die Steckdosenleiste und die 19“ Elemente finde ich auf Anhieb für mich interessant. Und ich freue mich daß mehr Erweiterungen, wie Mikrophonarm und Smartphone Halterung in Planung sind. (Smartphone Halter, um eine App zu benutzen, die die Monitore steuert).
Die Ankunft
Kompakt, sicher und praktisch verpackt kommt der Panther bei mir an.Nimmt man das erste Teil in die Hand, fällt sofort die tolle Oberfläche auf. Und das gute Gewicht – fühlt sich sofort nach hochwertiger Verarbeitung an! Die teilweise etwas knappe Aufbau-Anleitung verzeiht man gerne, angesichts der perfekt passenden Teile, beim ersten Zusammenbau. Ein kleines Highlight: Die leichtgängigen Flügelschrauben, die man ohne Zusatzwerkzeug richtig fest ziehen kann, ohne daß man befürchtet, ein Gewinde zu stark zu belasten. Diese sind perfekt geschnitten: Einmal mit dem Finger angestossen, drehen sie sich spielend bis zum Anschlag weiter. Noch ein Stückchen drehen und sie sitzen richtig fest. Macht einfach Spaß!Alles wirkt durchdacht, präzise, hochwertig! Ich baue auf, platziere die Keyboards, spiele los. Kein Wackeln, kein Ruckeln. Fühlt sich super an!

Tourprobe
Beim Aufbauen und Spielen 100% überzeugend! Aber es kommen erste Zweifel auf! Ist das Ding zu groß für den Tourbus? Denn der Aufbau 1. und 2. Ebene ist nicht dafür gedacht, daß man ihn öfters für den Transport auseinander schraubt. Technisch wäre es schon möglich, doch die Zeit habe ich nicht, beim Aufbau vor einem Konzert.

19“ Einheit für Submischer und D.I. Box
Unser Soundtechniker kommt mit der Idee zur Tourprobe, daß ich einen Submischer einsetzen könnte, der es mir erlaubt, meinen Monitorsound selbst zu mischen.
Dank eines neuen Setups in seinem Mischpult, ist es möglich, daß ich auf 3 Kanälen die einzelnen Synthesizer und auf dem vierten Kanal den Bandsound einzeln abmischen kann – unabhängig vom Frontsound. Wie gut, daß Blackpanther für dieses Vorhaben die passenden Erweiterungen anbietet:
Ich kann mit Hilfe des Sapucaia dois Rahmens mit 2 HE zwei 19“ Elemente mit jeweils einer Höheneinheit, direkt unter der zweiten Keyboard Ebene montieren. Den Submischer und eine D.I. Einheit.Ich bin noch überzeugter, daß es sich lohnt, das Black Panther System mit auf Tour zu nehmen. Aber wie am besten transportieren?


Die Transportlösung
Mein Ziel ist es, auf Tour nur drei Teile zusammenschrauben zu müssen:
1. Die Beine
2. Die zwei Ebenenhalterungen mit der 19“ Einheit und der Steckdosenleiste
3. Die Platte (2. Ebene)
So kann ich im 2. Element sämtliche Kabel und Stecker miteinander verbunden lassen. Das Element ist dann recht groß und schwer, aber mit 2 Flügelschrauben habe ich das komplette, relativ komplexe System fertig montiert.
Ich wollte mir ein Transport-Case anfertigen lassen, aber ich hatte Glück und fand tatsächlich ein gebrauchtes Case mit den exakten Massen meines Aufbaus.


Kabel
Die Verkabelung konnte ich gut hinter einer kleinen Design Blende verstecken. Der Aufbau geht super schnell, da alles fertig verkabelt im Case liegt.Ich muss nur die drei Netzstecker und die drei Klinkenverbindungen zur D.I. Box in die Keyboards stecken und fertig! Mit Klettspannern und Spannfixen habe ich die Kabel sauber verräumt und auf die richtige Länge gebracht.

Der Aufbau geht super schnell, da alles fertig verkabelt im Case liegt.Ich muss nur die drei Netzstecker und die drei Klinkenverbindungen zur D.I. Box in die Keyboards stecken und fertig! Mit Klettspannern und Spannfixen habe ich die Kabel sauber verräumt und auf die richtige Länge gebracht. Die Verkabelung konnte ich gut hinter einer kleinen Blende im Jawala Design verstecken.
Tourimpressionen
Setup im Konzerthaus Freiburg. Benefiz für die Nothilfe LVIV Ukraine
Benefizkonzert mit 3 Bands und einem großen Orchester auf der Bühne. Das bedeutet Setup auf der Bühne und Soundcheck in 15 Minuten.Mit dem fertig verkabelten Black Panther war der Aufbau schnell erledigt.



Beim Youngstage Zirkus Festival in Basel, Schweiz
6 Shows bei denen ich ein Stage Piano, statt des King Korg Synths auf die ersten Stativ-Ebene gespielt habe.
Das schwere Kawai ES8 hat mein früheres Stativ, beim letzten Young Stage Festival 2021, merklich an seine Grenzen gebracht. Für den Black Panther war es überhaupt kein Problem. Hier kann man wirklich alles drauf packen, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Stabilität satt!
Eine weitere große Stärke, die hier zur Geltung kam, war die Flexibilität des Systems. Die zweite Ebene konnte ich mit wenigen Handgriffen zwei Stufen höher stellen, mitsamt dem Submischer und der DI Einheit.





Erstes Fazit
Der Blackpanther hat sowohl im Club als auch auf Festivalbühnen bewiesen, daß er auch auf Tour seine Stärken ausspielen kann.
Wer bereit ist, etwas Energie in den Transport und die Vorbereitung der Verkabelung zu stecken, der wird mit einem tollen Keyboard System belohnt, das super zeitsparend, mit wenigen Handgriffen, spielbereit ist und dabei immer noch flexibel einstellbar bleibt.
Stabilität und Verarbeitung sind sowieso über jeden Zweifel erhaben!
Verbesserungsborschläge
Die Beine des Stativs kann man durch ein Klicksystem in der Höhe verstellen.Eine Kennzeichnung der verschiedenen Positionen wäre praktisch, um schnell die eigene Höhe zu finden. Ein Farbsystem oder Nummerierung würde sich anbieten.
Die Flügelschrauben, mit denen man die Ablageplatte Freijo befestigt sind genauso exakt gearbeitet, wie alle Schrauben des Systems.
Aber seit ich den Sapucaia Einhängerahmen montiert habe, schleifen die Kunststoff-Flügel beim Drehen minimal an den Seitenwänden des Rahmens.Es bräuchte minimal kleinere Kunststoff-Flügel oder mehr Abstand zum Rahmen.
In der Praxis kam der Wunsch nach einem Mikrofonstativ (Backing Vocals) und einem Smartphone Halter (Personal Monitor App) auf. Aber diese Komponenten sind schon in Planung.
Könnte man Teile des Systems klappen statt schrauben, wäre es noch transportabler.